Stadtmuseum Meppen

© Heimatverein MeppenAm 9. Dezember 1934 wurde das „Heimatmuseum Meppen“ im Anbau des Torhauses der Paulsburg eröffnet. Der damalige Bürgermeister Hans Kraneburg hatte die Einrichtung initiiert. Kurator und erster „Museumsleiter“ war der Lingener Lehrer Franz Wolf, der zusammen mit anderen ehrenamtlich aktiven Heimatfreunden den Museumsbetrieb sicher stellte.

© Niedersächsisches Landesarchiv - Abteilung OsnabrückDie Zerstörungen und Wirren des Zweiten Weltkrieges brachten die Museumsarbeit für mehrere Jahre zum Erliegen. Es entstanden Pläne zur Errichtung eines großen, zentralen Emslandmuseums in Meppen, die immer wieder scheiterten. 1952 übernahm der neu gegründete Emsländische Heimatverein die Sammlungen zur Schaffung eines neuen Museums in Meppen.

© Heimatverein Meppen

Im Rahmen der 1150-Jahr-Feier der Stadt Meppen richtete 1984 eine Gruppe engagierter Heimatfreund:innen des Heimatvereins Meppen in zwei Räumen der ehemaligen Arenbergischen Rentei eine kleine Ausstellung zur Stadtgeschichte Meppens ein. Es entstanden Pläne für eine dauerhafte Präsentation. Das Haus selbst ist ein Museumsstück: Das klassizistische Gebäude wurde 1805 nach Plänen von August Reinking als Villa für den Kaufmann Ferdinand Frye errichtet und ab 1835 von den Arenberger Herzögen als Rentei genutzt.

© Heimatverein Meppen

Am 11. Mai 1990 wurde das Stadtmuseum Meppen feierlich eröffnet. Die Museumsgruppe des Heimatvereins betreute 30 Jahre lang ehrenamtlich das Stadtmuseum. In engagierter und liebevoller Arbeit entstand eine umfangreiche stadtgeschichtliche Sammlung, und es wurde mit viel Sachverstand eine beeindruckende Dauerausstellung eingerichtet. Das Hauptaugenmerk der Gruppe lag auf den jährlichen, vielbeachteten Sonderausstellungen, die auch überregional wahrgenommen wurden.

© Landkreis Emsland

Im Jahr 2018 initiierten der Landkreis und die Stadt Meppen einen Erweiterungsbau des Emsland Archäologie Museums an der Koppelschleuse und beschlossen, in Abstimmung mit dem Heimatverein Meppen zukünftig auch das Stadtmuseum hier unterzubringen und die Institute als „Zwei Museen unter einem Dach“ zu präsentieren. Es wurde eine Arbeitsgruppe gebildet und erste Ideen für die zukünftige Ausrichtung der stadtgeschichtlichen Ausstellung am neuen Standort entwickelt und diskutiert.

© ConCultura GmbH Bonn

Im Oktober 2018 wurde ein „Arbeitskreis Museum“ gebildet, zu der Vertreter:innen von Landkreis und Stadt sowie Akteur:innen aus der Museumsgruppe des Heimatvereins und aus dem Emsland Archäologie Museum gehörten. Erste konzeptionelle Überlegungen wurden angestellt und diskutiert. Mit der Ausarbeitung und Umsetzung der Ideen wurde die Bonner Museumsplanungsagentur ConCultura beauftragt, die im März 2019 ihre Ideen für eine moderne, thematisch strukturierte stadtgeschichtliche Ausstellung präsentierte.

© Schöning FotodesignDie wesentlichen Bauarbeiten am neuen, erweiterten Museumskomplex an der Koppelschleuse waren im Juli 2020 abgeschlossen, so dass im August mit der Inneneinrichtung und dem Einbau der Ausstellungsmöbel begonnen werden konnte. Diese Arbeiten wurden von der Firma Schleper Design aus Geeste übernommen. Im Anschluss erfolgte die Bestückung der Vitrinen mit den stadtgeschichtlichen Exponaten.

© Stefan Schröder - public joyAm 29. September 2020 war es soweit: das neu eingerichtete Stadtmuseum Meppen an der Koppelschleuse öffnete seine Pforten. Es bildet nun zusammen mit dem Emsland Archäologie Museum den musealen Kern des „Kulturnetzwerks Koppelschleuse“. Auf zwei Ebenen und auf einer Fläche von knapp 800 Quadratmetern laden hier zwei spannende Dauerausstellungen zu einer Zeitreise in die Ur- und Frühgeschichte des Emslands und in die Geschichte der Stadt Meppen ein. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Mit Mitteln aus dem Förderprogramm „Perspektive Innenstadt" wurden im Frühjahr 2023 im Gebäude der ehemaligen Arenbergischen Rentei attraktive Erlebnis- und Informationsräume zur Meppener Stadtgeschichte eingerichtet, in denen auf spannende und moderne Weise die Stadt, ihre Geschichte(n) und Traditionen, ihre Sehens- und Liebenswürdigkeiten dargestellt werden. Kerne der Einrichtung bilden ein digitales Stadtmodell, ein Einführungsfilm zur Meppener Geschichte, ein Begegnungsort zu Fragen der Heimatpflege und Ortskunde, Bräuchen und Traditionen, eine serviceorientierte Kontaktstelle, die Auskunft zur Lokalgeschichte, historischen Orten und Themen sowie Sehenswürdigkeiten in Meppen gibt sowie ein eindrucksvolles Schaudepot mit inszenierten Räumen, die mit Audio-Einspielern bzw. Audio-Guides anmoderiert werden.  Alle installierten Angebote, Vermittlungsformate und Inhalte werden im Rahmen einer Web App und einer entsprechenden Internetpräsenz rund um die Uhr online zur Verfügung gestellt und können mit mobilen Endgeräten barrierefrei und in vollem Funktionsumfang genutzt und erlebt werden.