Es war zweifellos das aufsehenerregendste Ereignis der frühen 1920er Jahre im Emsland, die große „Heerschau der emsländischen Katholiken“, die sich „zur Kundgebung ihres Glaubens“ vom 11. bis 13. Juni 1921 in Meppen „um ihren Oberhirten scharten“, auf dass „das neu entfachte Feuer der Begeisterung für [die] hehren katholischen Ideale nicht erkalte“. Die kämpferische Sprache erinnerte nicht nur an den gerade überwundenen Weltkrieg, der die Folge der bis 1914 jährlich stattfindenden „Deutschen Katholikentage“ unterbrochen hatte. Sie enthielt auch ein klares Bekenntnis für die Sache der konservativen Mitte und das christliche Staatsverständnis in den politisch umkämpften Zeiten um 1920. Als Stätte der Veranstaltung wurde „das Herz des Emslandes“, Meppen, gewählt und ein Ausschuss gebildet, der im Juni 1921 ein gewaltiges Fest auf die Beine stellte: Über 20.000 Menschen nahmen teil, eine ganze Region war auf den Beinen. Die originalen Zeugnisse und Dokumente sowie die fotografische Überlieferung des Ereignisses wurden in der Ausstellung präsentiert und zeichnen ein lebendiges Bild von den politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Verhältnissen in Meppen um 1920. Kern der Präsentation stellte ein inszeniertes „Lichtspielhaus“ im Stil der 1920er Jahre dar, in dem die Besucher*innen im Zuge einer 3D-Erlebnis-Installation hautnah in das Geschehen versetzt wurden. Die bewegten Bilder wurden auch auf dem Youtube-Kanal der Stadt Meppen präsentiert und als DVD „für Zuhause“ zugänglich gemacht, so dass die Ausstellung nicht nur rund um die Uhr und barrierefrei besucht werden konnte und kann. Die für den 3D-Genuss notwendigen Sehhilfen wurden und werden vom Museum zur Verfügung gestellt.